An drei speziellen Ehrenabenden dankte die Bank den Mitgliedern der ehemaligen Volksbank Herrenberg–Rottenburg für ihre jahrzehntelange Treue zur genossenschaftlichen Bank und ihre beständige Geschäftsbeziehung.
409 Teilhaber der genossenschaftlichen Bank begehen im Jahr 2014 ihr 40-, 50-, 60- und 70-jähriges Mitgliedsjubiläum, davon 279 aus der Region Herrenberg und 130 aus der Region Rottenburg.
Nach der Begrüßung der Gäste ging Bankdirektor Helmut Gottschalk auf die Krisenpolitik der Europäischen Zentralbank und die historische Niedrigzinswelt ein, die für Sparer und Anleger im Ergebnis eine schleichende Vermögensentwertung bedeute. Aber auch für Banken sei dies keine einfache Situation, da in Zeiten einer andauernden und politisch gewollten Niedrigzinspolitik die Ergebnisse geringer würden. „Wir haben die Krise nicht ausgelöst, leiden aber heute alle unter deren Folgen.“ Die Mitglieder und Kunden könnten sich jedoch darauf verlassen, dass das werteorientierte und den Mitgliedern verpflichtete genossenschaftliche Geschäftsmodell krisensicher sei und ihnen absolute Sicherheit ihrer Bankeinlagen biete.
Bankdirektor Helmut Gottschalk wies angesichts des 150-jährigen Jubiläums der genossenschaftlichen Bank im kommenden Jahr darauf hin, dass diese über alle Krisen in dieser Zeit hinweg erfolgreich gewirkt habe. Dabei sei bei aller Tradition auch wichtig, den Mut zu haben, sich immer wieder an neue Situationen und Herausforderungen anzupassen und keine Angst vor Veränderungen zu haben. „Wir haben erkannt, dass die Zeit reif ist, die Kräfte zu bündeln und den Weg des Erfolgs gemeinsam mit der Volksbank Nagoldtal zu gehen, um für die Herausforderungen der Zukunft gewappnet zu sein. Damit haben wir eine neue Dimension erreicht mit mehr als 56.000 Mitgliedern, rund 450 Mitarbeitern, 33 Filialen mit persönlicher Beratung und 18 SB-Stellen von Hirrlingen bis Gärtringen über Gültlingen bis Salzstetten.“ Die genossenschaftlichen Prinzipien „solidarisch und regional fest verankert“ werde die Bank auch weiterhin leben.
Die Aufgabe der Genossenschaftsbank ist, die Mitglieder wirtschaftlich zu fördern und ihnen dadurch finanzielle Unabhängigkeit und die Verwirklichung ihrer Ziele zu ermöglichen. Dabei sei die Qualität der Beratung wichtiger denn je. Im Vordergrund der Beratung stehe nicht Produktverkauf, sondern der Nutzen für die Kunden. „Mit der ganzheitlichen, bedarfsorientierten Beratung verwirklichen wir den ursprünglichen Genossenschaftsgedanken in einer zeitgemäßen Art und Weise.“
Die genossenschaftliche Bank hat seit ihrer Gründung vor mehr als 149 Jahren bis heute eine bedeutende Position erreicht: Die Volksbank Herrenberg–Nagold–Rottenburg ist die größte genossenschaftliche Bank in ihrem Wirtschaftsraum. Helmut Gottschalk: „Unsere Bank erfüllt alle Voraussetzungen, um langfristig leistungsfähig und erfolgreich zu sein. Und wir entwickeln uns laufend weiter.“
Anschließend blickte Helmut Gottschalk zurück auf die Wurzeln der Genossenschaften. Seit rund 166 Jahren gibt es Genossenschaften in Deutschland – in Herrenberg und Nagold seit 149 Jahren und in Rottenburg seit 145 Jahren. Nach den Prinzipien der Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung schlossen sich Bauern und Handwerker, die Kredit benötigten, zu solidarisch haftenden Personengemeinschaften zusammen. Unter der engagierten Führung von Friedrich Wilhelm Raiffeisen und Hermann Schulze-Delitzsch konnte der wirtschaftlichen Not entgegengewirkt werden. Im Laufe der Zeit traten Angehörige aller Bevölkerungsschichten den Genossenschaften bei, welche sich zu wichtigen Faktoren im wirtschaftlichen Leben der Gemeinden entwickelten. Obwohl die Genossenschaften auch von stürmischen Ereignissen wie Kriegen, Weltwirtschaftskrise und Währungsreformen nicht verschont blieben, entwickelten sie sich stetig und erfolgreich weiter.
Was die Unternehmensform der Genossenschaft gerade heute in einer globalisierten Welt so einzigartig macht, ist, dass sie allein den Interessen ihrer Mitglieder verpflichtet ist. Bankdirektor Helmut Gottschalk: „Im Mittelpunkt unserer genossenschaftlichen Bank stehen die Mitglieder. Keine andere Organisationsform bietet so unmittelbar die Möglichkeit der Mitwirkung, Mitgestaltung und Mitverantwortung. Das macht die Geschichte der Genossenschaften zu einer bis heute andauernden Erfolgsgeschichte.“
Helmut Gottschalk dankte den Jubilaren für ihre langjährige Mitgliedschaft. Ihre intensive Geschäftsbeziehung habe den Erfolg der Bank mitgetragen.
Seit 70 Jahren Mitglied ist Wilhelm Schnaufer aus Jettingen.
Für 60 Jahre Mitgliedschaft wurden geehrt:
Hermann Baur aus Kiebingen, Edmund Böhringer aus Rottenburg; Gerhard Frank aus Wolfenhausen; Walter Gförer aus
Herrenberg; Bruno Grammer aus Seebronn; Fritz Haag, Paul Haag und Rudolf Haag sen. aus Jettingen; Herbert Hengher aus Seebronn; Eugen Knupfer aus Rottenburg; Alfons Laux
aus Rottenburg; Emil Marquardt aus Kuppingen; Friedrich Niethammer aus Jettingen; Heinrich Rinderknecht aus Jettingen; Josef Ruf aus Rottenburg, Emma Sattler aus Deckenpfronn; Julius Schlayer aus Bondorf; Sportverein Rohrau e. V.; Stadtkapelle Rottenburg e. V.; Hans Süsser aus Rohrau; Karl Werner aus Bondorf.
Ehrenamtlich für die genossenschaftliche Bank tätig waren:
Eugen Hirneise – von 1972 bis 1978 Aufsichtsrat der Raiffeisenbank Öschelbronn, hier Vorsitzender von 1975 bis 1978.
Oswald Widmayer – von 1959 bis 1965 Aufsichtsrat der Spar- und Darlehenskasse Affstätt, von 1965 bis 1972 Aufsichtsratsvorsitzender und danach bis 1980 im Affstätter Beirat.
137 Mitglieder – 87 aus dem Herrenberger Raum und 50 Mitglieder aus dem Rottenburger Bereich – begehen in diesem Jahr ihr 50-jähriges Jubiläum. Davon waren elf Mitglieder ehrenamtlich oder als Mitarbeiter tätig. Besonders geehrt wurden die ehemaligen Aufsichtsräte der Bank:
Ewald Bahlinger – von 1965 bis 1969 Aufsichtsrat der Raiffeisenbank Tailfingen und bis 1972 Vorstandsvorsitzender, von 1972 bis 2006 im Aufsichtsrat der Volksbank Herrenberg bzw. Volksbank Herrenberg–Rottenburg.
Erwin Raidt – von 1977 bis 2000 Aufsichtsrat der Volksbank Rottenburg, von 2000 bis 2004 Aufsichtsrat der Volksbank Herrenberg–Rottenburg und bis 2002 stellvertretender Vorsitzender des Beirats Rottenburg Nord.
248 Mitglieder sind seit 40 Jahren Mitglied der genossenschaftlichen Bank, davon 73 aus dem Rottenburger und 175 aus dem Herrenberger Bereich. 16 Mitglieder davon waren ehrenamtlich oder als Mitarbeiter für die Bank tätig.
Nach den Ehrungen der langjährigen Mitglieder informierte Bankdirektor Dr. Maximilian Binzer die Gäste zum Thema „Strategie zur privaten Vermögensanlage“.