Presse-Information 18. Oktober 2021
- Auswirkungen COVID-19-Pandemie gut bewältigt
- Weiterer Anstieg der Kreditvergabe
- Einlagenwachstum belastet die Bank
- Betreute Kundengelder gestiegen
- Solide Geschäftsentwicklung / Ertragslage
- Fazit der ersten acht Monate 2021
- Attraktive Mitgliedschaft – Chance zum Mitgestalten
- Digitale Kundenveranstaltungen finden Anklang
- Änderungen in der Führungsmannschaft
- Ausblick
Bank blickt auf einen soliden Geschäftsverlauf in den ersten acht Monaten des Jahres 2021
Für die ersten acht Monate des laufenden Geschäftsjahres kann die Volksbank Herrenberg–Nagold–Rottenburg eG eine solide Entwicklung vorweisen. Das Ergebnisniveau des Vorjahres wird wohl erreicht werden, obwohl es neben der guten Marktentwicklung auch zahlreiche Faktoren gibt, die den Ausblick eintrüben. Der politische und regulatorische Druck auf die Banken steigt, gleichzeitig wirkt die Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) weiterhin belastend auf das Geschäft.
Trotz dieser Belastungen zeigt sich die Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg eG mit der Geschäftsentwicklung zufrieden.
So trug ein erneut ordentliches Wachstum bei den Kundenausleihungen und Kundeneinlagen wesentlich zu einem moderaten Anstieg der Bilanzsumme um 4,5 Prozent auf 2,78 Milliarden Euro in den ersten acht Monaten des Jahres bei.
Weiterer Anstieg der Kreditvergabe
Das Kreditwachstum ist vor allem auf die hohe Nachfrage bei Immobilienkrediten zurückzuführen. Die Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg eG hilft als starker Immobilienfinanzierer dabei, den Traum vonden eigenen vier Wänden zu verwirklichen.
Insgesamt stiegen die bilanziellen Kundenkredite in den ersten acht Monaten um 55 Millionen Euro auf rund 2,1 Milliarden Euro. Hinter diesem Wachstum stehen insgesamt 299 Millionen Euro neu zugesagte Kredite. Beim Neugeschäft privater Baufinanzierungen steuert die Bank auf ein Rekordjahr zu. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum stieg das Volumen der neu zugesagten Baufinanzierungen um 30 Prozent, was auch mit den gestiegenen Baupreisen einhergeht. Dennoch stehen Immobilien weiterhin hoch im Kurs, bleiben sie doch ein sicherer Hafen für Geldanalage und Altersvorsorge.
Auf der gewerblichen Seite konnte ein moderates Wachstum erreicht werden. Bei kreditgestützten Investitionen zeigen sich die Unternehmen verhaltener. Getätigte Investitionen basieren vorrangig auf vorhandenen finanziellen Reserven der Unternehmen. An Firmenkunden sind rund 693 Millionen Euro an Krediten ausgereicht. Dabei betrugen die neu an gewerbliche Kunden vergebenen Darlehen 111 Millionen Euro (VJ 107 Millionen Euro). Die zur Verfügung gestellten Kontokorrentlinien belaufen sich auf 115 Millionen Euro, von denen zum 31.08.2021 nur rund 28 Millionen Euro in Anspruch genommen wurden. Die Unternehmen der Bank verfügen über eine ordentliche Liquiditätsreserve und die Eigenkapitalquoten im Mittelstand sind stabil. Eine aufgrund Corona von manchen prognostizierte Insolvenzwelle blieb bisher aus. Von daher ist die Risikosituation der Bank entspannt und die Risikovorsorge findet in einem überschaubaren Rahmen statt. Besondere Unterstützung durch die Bank erhalten Unternehmen u. a. bei den Themen Förderdarlehen und Unternehmensnachfolge.
Im Rahmen des Klimaschutzprogrammes 2030 hat die Bundesregierung die Förderung für energieeffiziente Gebäude weiterentwickelt. Zum 01.07.2021 ist die „Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)“ bei der KfW gestartet. Unternehmen, die in Energieeffizienz- und Klimaschutz-Maßnahmen investieren erhalten hierzu staatliche Förderung.
Einlagenwachstum belastet die Bank
Obwohl die Konsummöglichkeiten durch Lockerungen der Pandemieauflagen in Gastronomie, Einzelhandel und bei Reisen wieder vielfältiger sind und gleichzeitig in vielen Bereichen die Preise steigen, wachsen die Einlagen unverändert stark. So stiegen die Kundeneinlagen um 2,4 Prozent von 1,96 Milliarden Euro auf 2,01 Milliarden Euro. Die Sparquote bleibt weiterhin hoch.
Einlagenwachstum ist einerseits eine erfreuliche Entwicklung, andererseits belastet ein anhaltend hoher Zufluss in einem Negativzinsumfeld die wirtschaftliche Stabilität der Bank. Durch die anhaltende Negativzinspolitik der EZB gibt es für die Institute kaum rentierliche Anlagemöglichkeiten für die Kundengelder. Die Zinsspanne erodiert. Mit jedem Euro an Kundeneinlagen wird die Situation verschärft und die Ertragslage belastet. Die Negativzinspolitik der EZB zwingt die Banken dazu, auf Einlagen ein Verwahrentgelt zu erheben.
Betreute Kundengelder gestiegen
Die außerbilanziellen Kundeneinlagen wuchsen seit Jahresanfang um rund 105 Millionen Euro bzw. 8,1 Prozent auf 1.407 Millionen Euro (Stand 30.06.2021). Wachstumstreiber war hier das Anlagevolumen auf Kundendepots, das um mehr als 10 Prozent bzw. 99 Millionen Euro auf 1.046 Millionen Euro erhöhte.
Dies hängt zum einen mit der sehr guten Wertentwicklung von Fonds und Zertifikaten zusammen. Zum anderen wenden sich die Kunden aufgrund der immer unattraktiveren klassischen Geldanlagen auf Tages- oder Festgeldern und Sparkonten, verstärkt Wertpapieranlagen, Fonds und Zertifikaten zu. Diese bieten bessere Renditechancen.
Angesichts des voraussichtlich noch länger anhaltenden Zinstiefs und steigender Inflation sollten Anleger jetzt aktiv ihre Geldanlagestrategie überdenken und bei ihrer Bank ein Beratungsgespräch in Anspruch nehmen. Die Volksbank Herrenberg–Nagold–Rottenburg eG bietet hierbei mit ihrer Genossenschaftlichen Beratung professionelle Unterstützung und kann interessante Alternativen aufzeigen.
Mit einer ausgewogenen Vermögensstruktur und einer durchdachten Streuung der Anlagen können Risiken, zum Beispiel aus Kursverlusten, ausgeglichen werden. Die Kunden müssen sich also nicht damit abfinden, dass sie keine Zinsen für ihr Guthaben erhalten.
Solide Geschäftsentwicklung
Gerade in der Krise wurde deutlich, wie wichtig ein kompetenter und verlässlicher Partner in Finanzangelegenheiten vor Ort ist. Die Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg eG stand ihren Kunden ununterbrochen mit persönlichen Beratungen vor Ort und digital zur Verfügung. Die Anzahl an Präsenzterminen zeigt, dass die Kunden sich in der Bank wohl fühlen und die eingeleiteten Maßnahmen einen wichtigen Beitrag zur Gesundheit von Kunden und Mitarbeitern leisten.
In wichtigen Teilen des Dienstleistungsbereichs erreichte die Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg eG positive Ergebnisse.
Durch das anhaltende Zinstief, Verwahrentgelte sowie den Anstieg der Inflation verliert die traditionelle Bankanlage weiter an Attraktivität. Immer mehr Kunden wechseln daher in alternative Anlageformen, so dass die Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg auf ein Rekordjahr im Wertpapiergeschäft zusteuert. Die Nachfrage nach Fonds und Zertifikaten, aber auch nach nachhaltigen Geldanlagen stieg deutlich. Sparpläne in Aktienfonds, die bereits ab 25 Euro bespart werden können, sind stark nachgefragt. So kann bereits für Kinder aus Geld, Zukunft gemacht werden. Sehr positiv ist auch die Entwicklung im Bereich Private Banking. Immer mehr vermögende Kunden nehmen diese Leistung der Bank in Anspruch.
Das Tochterunternehmen Fischer Versicherungsmakler hat in den vergangenen acht Monaten eine weitere Steigerung bei den Sachversicherungen erreicht. Auch das Volumen neu abgeschlossener Lebensversicherungen stieg zum Vorjahreszeitraum. Durch die Absenkung des Garantiezinses von 0,9 Prozent auf 0,25 Prozent ab 2022 sollten insbesondere junge Menschen oder Personen, die noch keine Lebensversicherung abgeschlossen haben, die Chance nutzen und sich den höheren Garantiezins sichern.
Von Januar bis Ende August 2021 wurden nahezu 1.000 Schadensfälle über die Fischer Versicherungsmakler GmbH für ihre Kunden abgewickelt.
Das Geschäftsfeld Immobilien der Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg eG ist so aufgestellt, dass von der Projektentwicklung, über den Bau, zur Vermittlung oder Vermietung und der anschließenden Verwaltung alles aus einer Hand angeboten werden kann. Damit können die größten Mehrwerte für alle Beteiligten geschaffen werden.
Die Tochter Gäu Neckar Immobilien GmbH kann an das Rekordergebnis des Vorjahres anknüpfen. Mit knapp 90 vermittelten Immobilien zum 30.08.2021 liegt sie auf Vorjahresniveau.
Die zu Beginn des Jahres 2021 gegründete Volksbank Immobilien Projektentwicklung GmbH, eine weitere Tochter im Geschäftsfeld Immobilien, kann erste Erfolge verzeichnen. Die Volksbank Immobilien Projektentwicklung GmbH kauft Grundstücke und Altbausubstanz selbst an, um diese durch eine professionelle Projektplanung einer Neubebauung zuzuführen. Im Rahmen dieser Projektentwicklung richtet sich der Fokus auf die Realisierung qualitativ und architektonisch attraktiver Objekte. Ziel ist es, der angespannten Wohnnachfrage in der Region, insbesondere im Bereich barrierefreies Wohnen, gerecht zu werden und mit nachhaltigen Projekten einen Mehrwert für die Region zu schaffen. Hier konnten die ersten Objekte bereits verwirklicht werden.
Aktuell befinden sich vier Projekte in der Entwicklung u.a. der Bau von 19 seniorengerechten Wohnungen + Gemeinschaftsräume in Jettingen.
Der Verwaltungsbestand der Gäu Neckar Hausverwaltung entwickelt sich permanent weiter, sodass sie zu einer der größten Haus- und Mietverwaltungsfirmen in der Region zählt. Eine automatisierte und digitalisierte Arbeitsweise ermöglicht die kundenorientierte und effiziente Verwaltung großer Einheiten.
Fazit der ersten acht Monate 2021
Die Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg hat in den ersten acht Monaten 2021 ein solides Ergebnis erzielt. Das Fundament für dieses gute Resultat bilden eine erfreuliche Geschäftsentwicklung in bedeutenden Geschäftsfeldern sowie eine weiterhin unauffällige Risikosituation. Gleichzeitig trug die positive Entwicklung an den Kapitalmärkten zu diesem Ergebnis bei. Die Bank rechnet deshalb damit, für das laufende Geschäftsjahr erneut ein ordentliches Betriebsergebnis ausweisen zu können. Dies ermöglicht für das Jahr 2021 eine angemessene Stärkung der Reserven, die aufgrund steigender Eigenkapitalanforderungen der Aufsicht immer wichtiger wird.
Zum 31. August 2021 zählte die Volksbank Herrenberg– Nagold–Rottenburg 54.938 Mitglieder, die Geschäftsanteile in Höhe von 34 Millionen Euro hielten.
Attraktive Mitgliedschaft: Chance zum Mitgestalten
In der einzigartig demokratischen Unternehmensform der Genossenschaft haben die Mitglieder die Möglichkeit, sich persönlich einzubringen und die Entwicklung der Bank aktiv mitzugestalten. In den Mitgliederversammlungen Anfang des kommenden Jahres stehen die Wahlen der Mitgliedervertreter an, die alle 4 Jahre stattfinden. Hierbei hat jedes Mitglied unabhängig von der Anzahl der Geschäftsanteile genau eine Stimme. Die Mitgliedervertreter erfüllen zum einen eine wichtige beratende Aufgabe: Sie vertreten die Interessen der Mitglieder und bringen sie in die Diskussion mit den Verantwortlichen der Bank ein. Gleichzeitig werden sie gut über die Hintergründe geschäftspolitischer Entscheidungen der Bank informiert, damit sie diese den Mitgliedern erläutern können. Die jährliche Vertreterversammlung beschließt über die im Genossenschaftsgesetz und in der Satzung bezeichneten Angelegenheiten. So zum Beispiel über die Feststellung des Jahresabschlusses, die Verwendung des Jahresüberschusses, die Höhe der Dividende und die Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat. Alle Mitglieder, die sich als Mitgliedervertreter und gleichzeitig als örtlicher Beirat engagieren wollten, konnten sich bis 15. Oktober für dieses Ehrenamt bewerben.
Digitale Kundenveranstaltungen finden Anklang
Da Corona-bedingt keine Kundenveranstaltungen in Präsenz möglich waren, nutzte die Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg digitale Formate, um Kunden über interessante Themen zu informieren. Das erste digitalen Mitgliederforum findet am Dienstag, 30. November 2021, 19.00 Uhr statt. Christian Kahler, Chefanlagestratege bei der DZ BANK AG, informiert über die Entwicklungen an den Kapitalmärkten und Klaus Riester, Geschäftsführer der Union Investment Privatfonds GmbH, erläutert die „Steigende Bedeutung des Themas Nachhaltigkeit bei der Geldanlage“.
Attraktiver Arbeitgeber
Stand 31. August 2021 beschäftigt die Volksbank Herrenberg–Nagold–Rottenburg eG zusammen mit ihren Tochtergesellschaften 425 Mitarbeiter einschließlich Auszubildende. Bei der Bank waren 377 Mitarbeiter inklusive Auszubildende angestellt. Im August starteten 11 neue Auszubildende und DH-Studenten in der Volksbank-Gruppe ihren Berufsweg, sodass derzeit insgesamt 25 Auszubildende im Unternehmensverbund tätig sind.
2021 haben 8 Auszubildende Ihre Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Alle konnten einen attraktiven Arbeitsplatz in der Bank übernehmen.
Änderung in der Führungsmannschaft
Werner Rilka, langjähriger Leiter des Firmenkundenbereichs Region Herrenberg, ist am 01.07.2021 in die Freiphase der Altersteilzeit getreten. Seine Nachfolge hat Sonja Schmollinger als Leiterin des Geschäftsbereichs Firmenkunden Region Herrenberg in Personalunion mit der Leitung des Geschäftsbereichs Firmenkunden Region Nagold übernommen. Sonja Schmollinger weist jahrzehntelange Erfahrung in der Firmenkundenbetreuung vor und ist eine geschätzte und erfahrene Führungskraft unserer Bank.
Ausblick
Banken wird zunehmend der Handlungsspielraum genommen. Zu einem ohnehin schon schwierigen Umfeld kommen höchstrichterliche Entscheidungen wie das Urteil des Bundesgerichtshofs zu AGB-Änderungen. Diese führen zu einem erheblichen Mehraufwand und Ertragseinbußen, obwohl die Banken sich an die bis dahin gültige Vorgaben und Informationspflichten gehalten hatten.
Die zunehmend schwierigen Rahmenbedingungen erfordern neue strategische Überlegungen. Die Bank hat frühzeitig die Weichen für eine langfristig bessere Zukunftsfähigkeit gestellt und strebt eine Verschmelzung mit der VR Bank Tübingen an. Wirtschaftliche Stärkung, eine zukunftsfähige Aufstellung und dadurch nachhaltige Attraktivität sollen Mitgliedern, Kundenund Mitarbeitern eine gute Zukunft ermöglichen. In einer Pressekonferenz am 01.10.2021 wurden Presse und Öffentlichkeit über die Inhalte informiert. Die bisherigen Rückmeldungen der Vertreter zur geplanten Verschmelzung sind positiv.