Noch zufriedenstellendes Ergebnis in einem außergewöhnlichen Geschäftsjahr 2020

Presseinformation 08. Februar 2021

  • Auswirkungen der Corona-Pandemie bisher gut bewältigt
  • Noch gute Risiko- und Liquiditätslage der Firmenkunden
  • Moderne und zeitsparende Zugangswege für Kunden weiter ausgebaut
  • Qualifizierte persönliche Beratung
  • Betreutes Kundenvolumen gestiegen
  • Gutes Ergebnis im Dienstleistungsgeschäft
  • Ordentliche Geschäftsentwicklung in einem außerordentlichen Jahr
  • Attraktive Mitgliedschaft
  • In der Region – für die Region
  • Leistungsstarke Mitarbeiter als Erfolgsfaktor
  • Qualität mit ISO-Gütesiegel vom TÜV ausgezeichnet
  • Nachhaltigkeit - nicht nur ein Schlagwort
  • Ausblick

Trotz schwieriger Rahmenbedingungen - verstärkt durch die COVID-19 Pandemie - konnte die Volksbank Herrenberg–Nagold–Rottenburg weiter wachsen und ein noch zufriedenstellendes Geschäftsergebnis vorweisen. Sowohl die betreuten Kundenkredite als auch die betreuten Kundeneinlagen sind kräftig gestiegen. Auch im Dienstleistungsgeschäft hat die Bank gute Ergebnisse in wichtigen Geschäftsfeldern erreicht.

Auswirkungen der Corona-Pandemie bisher gut bewältigt.

Die anhaltende extreme Niedrigzinspolitik, eine zunehmende Regulatorik, steigender Kostendruck aufgrund der Digitalisierung und das sich weiter ändernde Kundenverhalten sind Herausforderungen für die Bank, die im vergangenen Jahr durch die COVID-19 Pandemie noch verschärft wurden.

Das Jahr 2020 war fast vollständig durch die Auswirkungen der Corona-Krise geprägt, mit bislang nicht gekannten einschneidenden Veränderungen im privaten und beruflichen Umfeld. Vieles, was die Bank für ihre Kunden geplant hatte, musste aufgrund der Kontaktbeschränkungen verschoben bzw. abgesagt werden. Der Schutz der Mitarbeiter und Kunden - und damit einhergehend die Funktionsfähigkeit der Bank, hatte und hat in diesen Pandemiezeiten weiterhin oberste Priorität. Dank eines guten Krisenmanagements war im vergangenen Jahr zu keiner Zeit die Funktionsfähigkeit der Bank gefährdet. Sehr frühzeitig wurde damit begonnen, Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Ein eigens eingerichteter Krisenstab tagt seither in regelmäßigen Abständen und überprüft die bestehenden Maßnahmen bzw. passt diese den aktuellen Anforderungen und der Infektionslage an. Zum Schutz der Mitarbeiter und zur Sicherstellung der Funktionsfähigkeit der Bank wurden Teams getrennt und auf die drei Hauptstellen verteilt.

Seit Beginn der Pandemie werden interne Sitzungen und Meetings weitgehend digital durchgeführt. Auch Aufsichtsrats- und Beiratssitzungen haben, wie auch die Vertreterversammlung, erstmals in der Geschichte der Bank virtuell stattgefunden.

Die aktuellen Verordnungen der Regierung zur Eindämmung der Pandemie hat die Bank frühzeitig umgesetzt. Bereits im letzten Jahr wurden die Voraussetzungen für mobiles Arbeiten geschaffen und kräftig in die Ausstattung von mobilen Geräten investiert. Mitarbeitende, deren Tätigkeit mobiles Arbeiten zulässt, können von zuhause aus arbeiten. Inzwischen haben 115 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, und damit fast jeder Dritte, die Möglichkeit, mobil zu arbeiten. Zum Schutz in der Bank wird allen Mitarbeitern regelmäßig ein Handbestand an FFP 2-Masken zur Verfügung gestellt.

Die Bank ist auf allen Zugangswegen für ihre Kunden da. Bis auf wenige Wochen während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 hält die Bank unverändert alle Filialen für ihre Kunden geöffnet.

Noch gute Risiko- und Liquiditätslage der Firmenkunden

Die Corona-Pandemie bringt vor allem besondere Belastungen für Unternehmen und Gewerbetreibende mit sich. In dieser schwierigen Phase steht die Bank ihren Kunden und den Unternehmen in der Region beratend zur Seite. Sowohl für Sofortmaßnahmen wie die Aussetzung von Zins- und Tilgungsraten als auch für individuelle Kundengespräche standen unsere Mitarbeiter zuverlässig zur Verfügung. Seit Beginn der Krise wurden 464 Kundenanfragen zu Coronakrediten mit einem Volumen von rund 40 Mio. Euro bearbeitet.

Die Liquiditätssituation der Firmenkunden ist derzeit entspannt, wenn auch heterogen verteilt. Viele haben in den letzten Jahren ihr Eigenkapital gestärkt und flüssige Mittel aufgebaut, was ihnen in dieser Situation zu Gute kommt. So wurden zum Jahresende 2020 die zugesagten Kontokorrentlinien nur zu rund 27 % in Anspruch genommen. Nach wie vor ist die Risikolage unauffällig. Die Bank rechnet trotz des erneuten Corona-Lockdowns mit lediglich moderaten Auswirkungen auf den Kreditbestand. Die weitere Entwicklung ist jedoch mit Unsicherheit belastet und abhängig von der Dauer der Pandemie. Deshalb stellt sich der Vorstand auf steigende Risikokosten im Jahr 2021 ein.

Moderne und zeitsparende Zugangswege für Kunden weiter ausgebaut – Auf gutem Weg zur Omnikanalbank

Die Digitalisierung hat einen enormen Schub durch Corona erfahren. Das Kundenverhalten hat sich weiter - hin zu digitalem Banking - verändert.

Die Nutzungszahlen von Online- und Mobile Banking steigen kontinuierlich. Bereits rund 64 % der Girokonteninhaber der Bank nutzen die digitale Kontoführung. Im Jahr 2020 erfolgten über 5 Millionen Anmeldungen der Kunden im Online-Banking bzw. der VR-Banking-App.
Dagegen ist eine weiter abnehmende Kundenfrequenz in den Geschäftsstellen der Bank festzustellen. Die Nachfrage nach Ein- und Auszahlungen sowie Buchungen durch das Servicepersonal in den Filialen mit persönlichem Kundenservice ist weiter rückläufig. Im vergangenen Jahr wurden 29 % weniger Transaktionen im bedienten Kundenservice getätigt. 

Gleichzeitig sank die Anzahl der GAA-Verfügungen im vergangenen Jahr kontinuierlich um insgesamt 23 % zum Vorjahr. Die Barauszahlungen an den Kassen gingen um 26 % zurück. Die Bank geht davon aus, dass sich diese Entwicklungen auch nach Corona fortsetzen werden.

2020 hat aber auch gezeigt, dass gerade in schwierigen Zeiten persönliche Kontakte für die Kunden wichtig sind - auch wenn diese nicht immer klassisch in der Filiale stattfinden können.

So wurde das KundenDialogCenter Privatkunden stark von den Privatkunden der Bank nachgefragt. Im TelefonServiceTeam und im KundenDialogCenter wurden über 130.000 bediente Telefongespräche geführt, in denen Serviceaufträge und Beratungen stattgefunden haben. Das entspricht täglich rund 450 Kundengesprächen, in denen unsere Privatkunden Hilfe und Lösungen für ihre Anliegen erhalten, ohne dass sie in die Filiale kommen.
Zugenommen hat auch die Nutzung der Chat-Funktion über die Homepage und das Online-Banking. Hier werden im KundenDialogCenter monatlich rund 400 Eingänge bearbeitet.

Die Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg erweitert ständig das Angebot digitaler Lösungen für ihre Kunden. Neuerdings können sich Kunden im KundenDialogCenter digital zum Produkt Vermögen Plus, einer professionellen Vermögensverwaltung auch für kleinere Beträge, beraten lassen. Einfach und bequem erleben die Kunden eine professionelle Beratung, die durch anschauliche Technik begleitet wird.

Neu seit September 2020 können unsere Kunden das KundenDialogCenter für Firmenkunden nutzen. Monatlich wurden seither rund 1.200 Gespräche geführt und Firmenkunden schnell, effizient und zeitsparend Lösungen für ihre Anliegen per Telefon- Video- oder Chatberatung geboten.

Im Hinblick auf ihren langfristigen wirtschaftlichen Erfolg ist es für die Volksbank Herrenberg–Nagold–Rottenburg wichtig, den Weg zu einer Omnikanal-Bank weiter voranzutreiben. Ziel der Bank ist es, für ihre Kunden auf allen Zugangswegen optimal erreichbar zu sein, so dass Finanzdienstleistungen jederzeit und überall in Anspruch genommen werden können.

Um die Bedeutung und Forcierung dieser neuen zukunftsweisenden Ausrichtung auch innerhalb der Bank hervorzuheben, wurde zum 1. Januar 2021 der Geschäftsbereich Omnikanal- und Servicebank gebildet. Hier sind das Kundenservice-Team der Filialen, das KundenDialogCenter Privatkunden mit Telefonserviceteam, Beratungsteam und das Outboundteam angesiedelt.

Der Kunde hat immer die Wahl wie das Beratungsgespräch stattfinden soll - per Telefon, Video oder persönlich in der Bank.  

Qualifizierte persönliche Beratung

Neben dem Ausbau des digitalen Angebots ist und bleibt die umfassende persönliche Beratung das entscheidende Fundament des Leistungsspektrums der Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg.

Zum Schutz von Mitarbeitern und Kunden hat die Bank alle erforderlichen Maßnahmen getroffen, um Beratungsgespräche vor Ort zu ermöglichen. Die Anzahl der geführten Beratungsgespräche unserer Berater und Betreuer am Markt war trotz der bekannten Einschränkungen im letzten Jahr, mit Ausnahme der ersten Wochen der Pandemie, konstant hoch.

Die Kunden der Bank können sicher sein, dass Sie auch unter den aktuell erschwerten Bedingungen eine herausragende Beratung erhalten.
Dies belegt auch die im letzten Jahr dreifache Auszeichnung als „BESTE BANK vor Ort“ in Herrenberg, in den Segmenten Privatkunden-, Baufinanzierungs- und Gewerbekundenberatung. Aktuell hat die Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg für 2021 erneut die Auszeichnung in Deutschlands größtem und einzigen Bankentest mit dem Prädikat „Geprüfter Verbraucherschutz“ in Herrenberg erhalten. Dabei wurde erstmals auch ein „Digital-Check“ als wesentliche Weiterentwicklung des verbraucherschutzorientierten Bankentests vorgenommen und geprüft, ob die Qualität der Privatkundenberatung im Einklang mit dem digitalen Angebot steht.

Betreutes Kundenvolumen gestiegen

Die Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg setzte 2020 ihren Wachstumskurs fort. Die betreuten Kundenkredite stiegen im vergangenen Geschäftsjahr weiter um insgesamt 105 Mio. Euro auf über 2,3 Milliarden Euro. Ein Zuwachs, der wie in den Vorjahren von gewerblichen Investitionen und vom Immobiliensektor getragen wurde.

Die Finanzierung der mittelständischen Wirtschaft und des regionalen Wohnungsbaus ist und bleibt der Kern des Geschäftsmodells. Corona konnte den Trend zur eigenen Immobilie nicht stoppen. Die Nachfrage nach Baukrediten bei der Volksbank war auch im Jahr 2020 ungebrochen.
Rund 215 Mio. Euro an privaten Darlehen zur Baufinanzierung wurden neu zugesagt. Damit verzeichnet die Bank nach dem Rekordjahr 2019 die zweithöchste Vergabe an Baufinanzierungskrediten. Zusätzlich wurden rund 37 Mio. Euro an Krediten in den Verbund vermittelt.

Die Firmenkredite stiegen im Jahresvergleich um 3 Prozent bzw. 20 Mio. Euro auf 687 Mio. Euro. Rund 170 Mio. Euro an Firmenkrediten wurden neu zugesagt. Davon beträgt der Anteil an Krediten aus Corona-Hilfsprogrammen nur ca.
13 Prozent. Der überwiegende Teil sind klassische Finanzierungen und Investitionskredite.

Firmenkunden nutzen die niedrigen Zinsen für Investitionen in ihr Unternehmen, verwenden jedoch hierfür verstärkt vorhandene Eigenmittel, da Geldanlagen auf Konten keine Verzinsung bringen bzw. hierfür gegebenenfalls ein Verwahrentgelt zu entrichten ist. Wie eine Vielzahl von Banken berechnet die Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg aufgrund der anhaltenden Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank ihren Firmenkunden ein Verwahrentgelt von - 0,5 Prozent, ab einem Freibetrag in Höhe von 500.000 Euro.
Ab 1. März 2021 soll der Freibetrag auf 250.000 Euro gesenkt werden.

Das Sparverhalten der privaten Haushalte in Deutschland im Corona-Jahr spiegelt sich auch bei den Kundeneinlagen der Bank wider. Im Ganzen stiegen die betreuten Kundengelder im vergangenen Geschäftsjahr um rund 200 Mio. Euro auf mehr als 3,2 Milliarden Euro. Die außerbilanziellen Kundengelder nahmen insgesamt um 7,7 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro zu. Trotz Nullzinsphase stiegen die Kundeneinlagen weiter um 105 Mio. Euro auf rund 1,96 Milliarden Euro und damit stärker als geplant. Das Wachstum fand besonders im Bereich der liquiden Sichteinlagen statt.

Darin spiegelt sich einerseits das Bedürfnis der Anleger wider, angesichts der Pandemie verstärkt Rücklagen für Unvorhergesehenes zu bilden - zum anderen die aktuell fehlenden Konsummöglichkeiten.

Die steigenden Kundeneinlagen belasten die Ertragslage der Bank. Für Einlagen, die die Bank nicht ausleihen kann und bei der Europäischen Zentralbank lagert, muss ein Strafzins von -0,5 Prozent bezahlt werden. Im letzten Jahr haben viele Banken auch für Privatkunden Negativzinsen eingeführt. Angesichts der steigenden Belastung auf die Ertragslage der Bank beschäftigt sich auch die Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg mit der Einführung eines Verwahrentgelts für Einlagen ihrer Privatkunden auf Tagesgeldkonten und Girokonten.

Unabhängig davon werden vermehrt Gelder in renditemäßig attraktivere Anlagen wie Wertpapier- oder Immobilienfonds und Versicherungen angelegt. Diese bieten auch für sicherheitsorientierte Anleger gute Lösungen, weg von den traditionellen Bankanlagen. 

Im Jahresvergleich zum 31. Dezember stieg die Bilanzsumme    der Volksbank Herrenberg–Nagold–Rottenburg um 156 Millionen Euro bzw. 6,1 Prozent auf rund 2,71 Milliarden Euro.

Gutes Ergebnis im Dienstleistungsgeschäft

Im Provisionsgeschäft wurde insgesamt ein gutes Ergebnis erzielt. In einzelnen Geschäftsfeldern zeigen sich Corona-bedingte Einbrüche.

Bei der Vermittlung von Wertpapieren konnte die Bank ihr Ziel erreichen und ein Rekordergebnis realisieren. Besonders gefragt waren dabei Fondssparpläne, die einen längerfristigen Vermögensaufbau mit vergleichsweise geringen monatlichen Raten ermöglichen. 2020 wurden 2.898 neue Fondssparpläne, i.d.R. mit monatlicher Besparung, abgeschlossen. Dies bedeutet, dass unsere Kunden ihr jährliches Sparvolumen in Fonds um knapp 10 Mio. Euro erhöht haben (Fondssparpläne). Das Volumen auf Kundendepots stieg im Jahresvergleich zum 31. Dezember um 8 Prozent auf 838 Mio. Euro.

Die Tochtergesellschaft Fischer Versicherungsmakler kann für 2020 eine solide Entwicklung verzeichnen. Das Versicherungsgeschäft wurde durch Corona vor neue Herausforderungen gestellt. Vor allem im ersten Lockdown zeigten sich Einbrüche in der Vermittlung von Lebensversicherungen. Insgesamt wurden Personenversicherungen mit einer Bewertungssumme in Höhe von 35 Mio. Euro neu vermittelt – rund 10 % weniger als im Vorjahr. Die Anzahl konnte jedoch leicht gesteigert werden. Im Sachversicherungsbereich konnte das Vorjahresergebnis erreicht werden.

Bausparen ist ein sehr beratungsintensives Produkt. Die Vermittlung von Bausparverträgen wurde durch die Corona-Krise belastet. Mit einem Abschlussvolumen von rund 85 Mio. Euro konnte das gute Vorjahresergebnis nicht erreicht werden und liegt damit im Trend der Bausparkasse. Die Bank ist jedoch zuversichtlich, wieder an die Vorjahre anknüpfen zu können, da die staatliche Bausparförderung für viele Sparer attraktiver geworden ist bzw. viele Bürger zusätzlich in den Genuss der Förderung kommen.

Die Neuaufnahme von Konsumkrediten zeigt sich eher verhalten und ist auf die Unsicherheit bzgl. Kurzarbeit und die insgesamt unsichere Wirtschaftslage zurückzuführen. Bei easyCredit wurden rund 7,4 Mio. Euro Anschaffungskredite ausgegeben – 14 % weniger als im Vorjahr. Viele Kunden nutzten verstärkt die Option "Finanzreserve" für mehr finanziellen Freiraum: In die Kreditkarte integriert, kann diese bei Bedarf einfach und flexibel abgerufen werden.

Die Gäu Neckar Immobilien konnte bei anhaltend großer Nachfrage und begrenztem Angebot ein Rekordergebnis erzielen. Im Jahr 2020 wurden insgesamt rund 180 Immobilien mit einem Volumen von 56 Mio. Euro vermittelt. Der Schwerpunkt lag mit 80 % im Verkauf von wohnwirtschaftlichen Immobilien.

Der Ausblick auf das Immobilienjahr zeigt, dass Immobilien noch immer als stabile Wertanlage mit guten Renditechancen oder als selbstgenutztes Wohneigentum sehr interessant und attraktiv bleiben. Dies ist der anhaltenden Niedrigzinsphase, dem Nachfrageüberhang sowie dem Bedarf an mehr Wohnraum geschuldet.

Die Gäu Neckar Hausverwaltung hat sich im Jahr 2020 ebenfalls erfolgreich weiterentwickelt und konnte im letzten Jahr 80 neue Wohnungen für den Verwaltungsbestand hinzugewinnen. Damit hat sie ihre Position als größter Hausverwalter in der Region weiter ausgebaut. Über ein sehr modernes Kunden-Portal können die Eigentümer Service-Leistungen direkt online abrufen, beispielsweise Schadensmeldungen oder Änderungen der Kontaktdaten. Damit bietet die Hausverwaltung schnelle und effiziente Prozesse an, die die Qualität der Hausverwaltung garantiert.

Die Bank will das Geschäftsfeld Immobilien strategisch weiter ausbauen und hat zum 1. Januar 2021 eine neue Tochtergesellschaft gegründet. In der Volksbank Immobilien Projektentwicklung GmbH wird in Zukunft die Entwicklung und Projektierung von Wohnbauprojekten erfolgen. Dabei werden auch Projekte im partnerschaftlichen Miteinander mit Bauträgerpartnern realisiert. Ziel ist es, möglichst vielen Menschen in der Region ein neues Zuhause zu ermöglichen. Dabei sollen Synergieeffekte mit den hiesigen Bauträgern genutzt werden und eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten entstehen.

Ordentliche Geschäftsentwicklung in einem außerordentlichen Jahr 2020

Der seit Jahren sinkende Zinsüberschuss ist aufgrund des Dividendenstopps der Europäischen Zentralbank zusätzlich unter Druck gekommen. Dividenden des Genossenschaftlichen Finanzverbundes durften an die Anteilseigner nicht ausbezahlt werden. Die Sach- und Personalkosten blieben, trotz zusätzlicher Investitionen in die Digitalisierung, stabil. Aufgrund der guten Entwicklung im Dienstleistungsgeschäft, einer noch entspannten Risikosituation und stabiler Kosten, weist die Bank insgesamt ein noch befriedigendes Betriebsergebnis aus. Das Jahresergebnis ermöglicht eine Stärkung des Eigenkapitals und der Rücklagen nahezu auf Vorjahresniveau. Auch der Bilanzgewinn wird nahezu auf Vorjahresniveau liegen.

Attraktive Mitgliedschaft

Stand 31. Dezember 2020 zählte die Volksbank Herrenberg– Nagold–Rottenburg 55.515 Mitglieder (Vorjahr: 55.876), die Geschäftsanteile in Höhe von 34 Mio. Euro hielten.

Am Jahresergebnis der Bank werden die Mitglieder beteiligt: Vorstand und Aufsichtsrat beraten, auch unter Berücksichtigung der Vorgaben der Aufsicht, eine Reduzierung der Dividende auf einen weiterhin attraktiven Zinssatz im Vergleich zum aktuellen Zinsniveau.

Neben dem wirtschaftlichen Förderauftrag der Bank und einer attraktiven Dividende profitieren die Mitglieder auch von Mehrwerten in Form von exklusiven Leistungen, speziellen Angeboten und besonderen Veranstaltungen. Leider konnten geplante Veranstaltungen im Jahr 2020 aufgrund der Kontaktbeschränkungen nicht stattfinden. Die Bank plant auch künftig den Mitgliedern entsprechende Konzepte anzubieten und prüft auch alternative Möglichkeiten.

In der Region – für die Region

Als Genossenschaft geht es der Volksbank Herrenberg–Nagold–Rottenburg nicht nur um wirtschaftlichen Erfolg, sondern auch darum, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen. In diesem Sinne fördert die Volksbank Herrenberg–Nagold–Rottenburg-Stiftung aktiv die Region mit den hier lebenden Menschen in vielfältigen sozialen, kulturellen und karitativen Belangen. Im Jahr 2020 flossen insgesamt 227.000 Euro an Spenden – hauptsächlich aus dem Zweckerlös des VR-GewinnSparens – an gemeinnützige Institutionen, Vereine, Schulen und Kindergärten, davon 108.000 Euro im Rahmen der jährlichen Spenden-Advent-Aktion. Zudem profitierten 55 regionale Vereine von der Corona-Soforthilfeaktion, für die die Bank rund 30.000 Euro zur Verfügung gestellt hat. Im vergangenen Jahr wurden weitere 7 VR-Mobile an die regionalen Sozialstationen gespendet, sodass derzeit 31 dieser Fahrzeuge im Geschäftsgebiet der Bank im Einsatz sind.

Leistungsstarke Mitarbeiter als Erfolgsfaktor

Stand 31. Dezember 2020 beschäftigte die Volksbank Herrenberg–Nagold–Rottenburg einschließlich ihrer Tochtergesellschaften 426 Mitarbeiter (Vorjahr: 422), davon 22 Auszubildende. 374 Mitarbeiter waren bei der Bank beschäftigt.

Auf die Qualifikation und Kompetenz ihrer Mitarbeiter legt die Volksbank Herrenberg–Nagold–Rottenburg großen Wert. Es hat sich bewährt, dass die Bank auch bei der Aus- und Weiterbildung zunehmend auf digitales Lernen setzt.

So konnten auch im Jahr 2020 Schulungen, Trainings sowie Webinare auf digitaler Basis zur Aus- und Weiterbildung stattfinden.

Einen besonderen Schwerpunkt legt die Bank auf die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. Für ihre familien- und lebensphasenfreundliche Personalpolitik ist sie seit 2006 mit dem Zertifikat „audit berufundfamilie“ ausgezeichnet. Nach wie vor hoch ist die Quote der Mitarbeiter, die das Teilzeitangebot der Bank nutzen. Derzeit arbeiten, ohne Berücksichtigung der Auszubildenden, rund 50 % der Mitarbeiter in Teilzeit. Für Mitarbeitende, die während der Lockdowns die Kinderbetreuung neu organisieren mussten, wurden gemeinsame Lösungen geschaffen.

Qualität mit ISO-Gütesiegel vom TÜV ausgezeichnet

Für den Erfolg des Unternehmens ist eine systematische Steuerung der gesamten Prozesse in der Bank wichtig, um die hohe Qualität der Leistungen zu gewährleisten und weiter zu verbessern. Hierfür verfügt die Volksbank Herrenberg–Nagold–Rottenburg über ein umfassendes Qualitätsmanagement, das die Leistungsqualität permanent misst und prüft.

Dass die Bank ihren hohen Qualitätsanspruch auch in der Praxis voll und ganz erfüllt, bestätigt die Zertifizierung durch die TÜV Süd Management Service GmbH Ende 2020, die der Gesamtbank die Wirksamkeit des Qualitätsmanagements mit dem anspruchsvollen Siegel nach ISO 9001:2015 erneut bescheinigt. Die Auditierung durch den TÜV wird ergänzt durch eine permanente bankinterne Qualitätssicherung.

Nachhaltigkeit nicht nur ein Schlagwort

Unser genossenschaftliches Geschäftsmodell ist von jeher auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Geleitet von den genossenschaftlichen Prinzipien der Selbsthilfe, Selbstverwaltung und Selbstverantwortung verbinden wir wirtschaftlichen Erfolg mit gesellschaftlich verantwortlichem Handeln. Die Verankerung im Organigramm der Bank betont die hohe Bedeutung von Nachhaltigkeit im Hause der Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg. Die Bank richtet sich in ihrer Nachhaltigkeitsarbeit an die Empfehlungen des BVR Kompass und an die gesetzlichen und regulatorischen Richtlinien. Ferner besteht eine Kooperation mit der Forsthochschule Rottenburg.
Das Nachhaltigkeitsteam der Bank steht dafür ein, Nachhaltigkeit auch in der Bank zu leben und arbeitet kontinuierlich daran, Nachhaltigkeit noch mehr in den Fokus zu stellen. Unter dem Grundsatz "generationenübergreifend in die Zukunft zu blicken und dabei soziale, ökologische und ökonomische Ziele auszutarieren" werden verschiedene Projekte erarbeitet und umgesetzt wie beispielsweise jüngst die Einführung von GenoSolar. Mit GenoSolar bietet die Bank eine umwelt-freundliche und innovative Komplettlösung zur intelligenten Energieversorgung, geeignet für Kunden mit selbstgenutztem Wohneigentum. Die Nachhaltigkeitsarbeit erstreckt sich über alle Bereiche der Bank. So wurden z.B. ein Angebot für E-Bikes für die Mitarbeiter, nachhaltige Investmentfonds, eine Sammlung von Althandys, die Umstellung von Leuchtmitteln auf LED, Insektenhotels und viele weitere Themen umgesetzt.

Ausblick

Auch dieses Jahr wird weiter von der Corona-Pandemie geprägt sein und unseren Geschäftsalltag beeinflussen. Die Impfstoffe zeigen eine Perspektive auf - die Auswirkungen der Pandemie werden hingegen noch lange in das Jahr 2021 und darüber hinaus wirken.

Abhängig vom weiteren Verlauf der Pandemie, werden die Risikokosten steigen. Für diese Entwicklung sieht sich die Bank aber gut gerüstet und hat entsprechend vorgesorgt.

Die Bank geht davon aus, dass die Zinsen auch weiterhin niedrig bleiben. Dadurch wird die Belastung der Ertragslage der Bank weiter zunehmen. Die Bank muss - wo immer möglich - Kosten senken und auf eine angemessene Profitabilität achten. Sie wird ihre Geschäftsprozesse weiter optimieren und auch neue technische Lösungen wie z. B. Robotic Process Automation in ihre Überlegungen einbeziehen. Im Zuge des veränderten Kundenverhaltens ist es der Bank wichtig, ihre Zugangswege ausgerichtet am Kundennutzen weiter auszubauen, mit dem Ziel einer Omnikanal-Bank. Um die langfristige Zukunftsfähigkeit der Bank zu sichern, hat die Bank verschiedene Maßnahmen erarbeitet, die je nach Bedarf umgesetzt werden.

In dem derzeit historisch einzigartigen Umfeld, das mit viel Unsicherheit einhergeht, bleibt die Volksbank Herrenberg-Nagold-Rottenburg für ihre Mitglieder und Kunden ein zuverlässiger Anker in der Region.

Die wichtigsten Zahlen im Überblick

 

31.12.2019

in Mio. Euro

31.12.2020

in Mio. Euro

Veränderung
in Prozent
 
Bilanzsumme 2.556 2.712 + 6,1 %
Betreute Kundengelder
davon:
3.067 3.265 + 6,5 %
Bilanzielle Kundeneinlagen 1.858 1.963 + 5,7 %
Außerbilanzielle Kundeneinlagen 1.209 1.302 + 7,7 %
Betreute Kundenkredite
davon:
2.216 2.321 + 4,7 %
Bilanzielle private Kredite 1.286 1.348 + 4,8 %
Bilanzielle Firmenkredite 667 687 + 3,0 %
Sonstiges Kreditgeschäft 24 10 - 58,0 %
Außerbilanzielle Kredite 239 276 + 15,5 %
Geschäftsguthaben 34 34  -  
 
Mitglieder 55.831 55.515
- 0,6 %