47. ordentliche Vertreterversammlung der Volksbank Herrenberg–Nagold–Rottenburg

Die Volksbank Herrenberg–Nagold–Rottenburg konnte der Vertreterversammlung von einem guten Ergebnis im Geschäftsjahr 2018 berichten. Die Mitglieder sind am Erfolg ihrer Bank beteiligt und erhalten eine attraktive Dividende.

Der Vorsitzende des Aufsichtsrats, Michael J. Schulz, hieß die Mitgliedervertreter und Beiräte bei der Vertreterversammlung willkommen. Nach der Begrüßung der Gäste und Hinweisen zu den Regularien übergab der Aufsichtsratsvorsitzende das Wort an Vorstandssprecher Jörg Stahl.

Zu Beginn ging Bankdirektor Jörg Stahl auf die Entwicklung der genossenschaftlichen Finanzgruppe ein. Trotz der steigenden Herausforderungen durch Niedrigzinsphase, Regulatorik und Digitalisierung, die das Ergebnis der Banken nach wie vor schmälern, habe sich die Gruppe erneut als stabil und erfolgreich erwiesen. Eine Zinswende sei in absehbarer Zeit nicht in Sicht. Er zeigte auf, welche Dimension und Komplexität die steigenden regulatorischen Anforderungen inzwischen angenommen haben. Als wichtigen Schwerpunkt der genossenschaftlichen Banken führte er die Digitalisierungsoffensive auf, bei der 2019 rund 57 Millionen Euro investiert werden. Die Volksbank Herrenberg–Nagold–Rottenburg leistet hierzu einen Beitrag von 250.000 Euro.

Anschließend berichtete der Vorstandssprecher über das Geschäftsjahr 2018. Aufgrund des kräftig wachsenden Kundengeschäfts stieg die Bilanzsumme um rund 6 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Die bilanziellen Kundenkredite wuchsen insgesamt um rund 7 Prozent auf 1,8 Milliarden Euro. Die außerbilanziellen Kredite über die Verbundpartner nahmen um rund 2 Prozent auf 218 Millionen Euro zu.  Im Kreditgeschäft sehe die Volksbank Herrenberg–Nagold–Rottenburg auch für die kommenden Jahre den strategischen Wachstumsschwerpunkt. Die bilanziellen Kundeneinlagen verzeichneten ein Plus von knapp 8 Prozent auf 1,7 Milliarden Euro. Dabei ging das betreute Kundenanlagenvolumen aufgrund von Kursentwicklungen etwas zurück.

Bedingt durch das Wachstum verzeichnete die Bank im vergangenen Jahr trotz der Niedrigzinsphase eine leichte Steigerung beim Zinsüberschuss. Dennoch ist der Zinsertrag weiterhin rückläufig.

Im Dienstleistungsgeschäft verzeichnete die Bank eine gute Entwicklung. Der Provisionsüberschuss stieg um 5 Prozent. Im Versicherungsgeschäft erreichte das Tochterunternehmen Fischer Versicherungsmakler erneut ein ordentliches Ergebnis. Die Gäu Neckar Immobilien konnte bei den Immobilienvermittlungen sogar ein Rekordergebnis verbuchen. Die Gäu Neckar Hausverwaltung ist weiter auf Wachstumskurs. Im Wertpapierbereich ist die Nachfrage nach alternativen Anlagen insbesondere in Fondslösungen nach wie vor hoch: Im vergangenen Jahr wurden weit mehr als 1.000 neue Wertpapierdepots bei der Bank eröffnet. Das Bauspargeschäft befindet sich wieder im Aufwind. Die Konsumentenkredite über easyCredit blieben auf stabilem Niveau.

Der Verwaltungsaufwand konnte im vergangenen Geschäftsjahr weiter reduziert werden. Das gute Ergebnis ermöglicht der Volksbank Herrenberg–Nagold–Rottenburg eine angemessene Stärkung ihres Eigenkapitals und der Reserven durch eine Zuführung von insgesamt 5,5 Millionen Euro. Mit einer Kernkapitalquote von 13,6 Prozent liegt diese sowohl über den Anforderungen der Bankenaufsicht als auch der Empfehlung des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken. Für 2018 weist die Bank einen Jahresüberschuss von rund 4 Millionen Euro aus.

Die erfolgreiche Entwicklung der Bank kommt auch der Region zugute. Im vergangenen Geschäftsjahr leistete die Volksbank Herrenberg–Nagold–Rottenburg als Steuerzahler wieder einen beachtlichen Beitrag zur Finanzierung der heimischen Infrastruktur. Für 2018 hat die Bank rund 4 Millionen Euro an Steuern entrichtet. Rund 2 Millionen Euro flossen davon als Gewerbesteuer an die Kommunen, die auf diese Weise von der guten wirtschaftlichen Verfassung der Bank profitieren.

Im vergangenen Jahr konnte Bank die Zahl ihrer Mitglieder weiter steigern. Mit nahezu 56.000 Teilhabern ist jeder dritte Einwohner Mitglied der genossenschaftlichen Bank. Die Mitglieder sind am Erfolg der Bank beteiligt: Vorstand und Aufsichtsrat schlugen der Vertreterversammlung eine im Vergleich zum aktuellen Zinstief sehr attraktive Dividende von 3 Prozent auf die Geschäftsguthaben vor. Damit wird rund 1 Million Euro an die Mitglieder ausgeschüttet. Unter dem Motto „Mitgliedschaft mit Herz“ können diese ihre jährliche Dividende auch an die Volksbank Herrenberg–Nagold–Rottenburg-Stiftung spenden und mit kleinen Beträgen Großes für die Region erreichen.

Nach seinem Bericht über die Geschäftsentwicklung stellte Bankdirektor Jörg Stahl dar, wie sich durch die fortschreitende Digitalisierung die Welt und damit auch die Banken verändern. Die Volksbank Herrenberg–Nagold–Rottenburg habe sich in ihrer mehr als 150-jährigen Geschichte immer erfolgreich den Herausforderungen der Zeit gestellt und zukunftsträchtige Strategien entwickelt. Unter dem Motto „Change als Chance“ sei die Aufbaustruktur strategisch weiterentwickelt worden. Der Vorstandsprecher stellte daraufhin die weiteren Handlungsfelder mit den Schwerpunkten „Arbeitgeberattraktivität“, „Digitalisierung“, „Genossenschaftliche Beratung“ und „Nachhaltigkeit“ ausführlicher vor, von denen ein Großteil bereits in Umsetzung sei.

 

Michael J. Schulz, Vorsitzender des Aufsichtsrats, bestätigte die gute Entwicklung der Volksbank Herrenberg–Nagold–Rottenburg. Der Zinsüberschuss habe sich trotz der anhaltenden Niedrigzinsphase auf einem guten Niveau stabilisiert. Ein weitgehend entspanntes Risikoergebnis ermögliche die Stärkung der Rücklagen. Daneben seien wichtige strategische Weichen für eine weiterhin erfolgreiche Zukunft der Bank gestellt worden. 

Wie Michael J. Schulz ausführte, habe der Aufsichtsrat im Jahr 2018 seine Aufgaben, die ihm nach Gesetz, Satzung und Geschäftsordnung übertragen sind, in vollem Umfang erfüllt. Durch die ausführlichen Informationen des Vorstands bei grundsätzlichen Fragen zur Geschäftspolitik konnte der Aufsichtsrat seiner Beratungsfunktion gerecht werden. Die strategische Ausrichtung der Geschäftspolitik der Bank würde vom Aufsichtsrat einmütig unterstützt. Der Vorstand sei den Anforderungen an die Berichterstattung vollumfänglich nachgekommen. Alle Beschlüsse, die der Zustimmung des Aufsichtsrats bedurften, wurden ordnungsgemäß gefasst. Die gesetzlich vorgeschriebene Prüfung des Jahresabschlusses 2018 mit Lagebericht wurde vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband e. V. durchgeführt. Der Aufsichtsrat stimmte dem vom Vorstand erstellten Jahresabschluss 2018, dem Gewinnverwendungsvorschlag sowie dem Anhang und dem Lagebericht zu und empfehle, den Jahresabschluss und die Gewinnverwendung in der vorgesehenen Form zu beschließen.

Michael J. Schulz dankte dem Vorstand für die mit Kompetenz, Engagement und Weitsicht geleistete Arbeit, die ausführliche Informationspolitik und den persönlichen Einsatz zur Erreichung der Ziele im Geschäftsjahr 2018. Den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, die durch ihre hohe Leistungsbereitschaft maßgeblich zum Erfolg der Bank beigetragen hätten, sprach er seine Anerkennung aus. Er dankte den Mitgliedern und Kunden für ihr Vertrauen und die gute Zusammenarbeit mit der Bank und würdigte besonders das ehrenamtliche Engagement der Mitgliedervertreter und örtlichen Beiräte. 

Wirtschaftsprüfer René Heinrich vom Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband trug anschließend das zusammengefasste Prüfungsergebnis für das Geschäftsjahr 2018 vor. Die Prüfung habe zu keinen Einwendungen geführt. Es wurde der uneingeschränkte Bestätigungsvermerk erteilt.

Nach der Beschlussfassung der Vertreterversammlung über den Umfang der Bekanntgabe des Prüfungsberichts, die Feststellung des Jahresabschlusses und die Verwendung des Bilanzgewinns übernahm der Oberbürgermeister der Stadt Herrenberg, Thomas Sprißler, die Versammlungsleitung im Hinblick auf die Beschlussfassung über die Entlastung des Vorstands und des Aufsichtsrats.

Es folgten Beschlussfassungen über die Satzungsänderungen und die damit verbundene Änderung der Wahlordnung zur Vertreterwahl. Vorstandssprecher Jörg Stahl erläuterte hierzu die Erkenntnisse aus den insgesamt 11 Mitgliederversammlungen des vergangenen Jahres, an denen 30 Prozent weniger Mitglieder als bei den Versammlungen vier Jahre zuvor teilgenommen hätten. Der Aufsichtsrat hat den Auftrag erteilt, das Format und die Durchführung der Mitgliederversammlungen für die Zukunft zu überdenken. Den Ansatzpunkt für eine Optimierung habe man in einer Veränderung der Beiratsstruktur gesehen. Diese soll auf drei Ortsbereiche – Region Herrenberg, Region Nagold und Region Rottenburg – zusammengefasst werden. Die bisherigen Beiratsbezirke bleiben als Teilbereiche integriert, sodass die örtlichen Belange in den Gremien weiterhin vertreten sind. Künftig kann somit in drei Mitgliederversammlungen die Vertreterwahl effizient durchgeführt und zudem ein noch attraktiveres Rahmenprogramm geboten werden.